„SPEGEL der SASSEN“

Unsere neue Broschüre ist da. Ein wunderbares Büchlein mit hochinteressanten fundierten Beiträgen ausgewiesener Kenner des Rechtsbuches und seiner Epoche. Sie geben uns einen tiefen Einblick in die mittelalterliche Rechtsgeschichte. Die Broschüre wurde über das touristische Leuchtturmprogramm geschaffen. Unser Dank gilt dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und der Gemeinde Osternienburger Land.

Besonderer Dank gilt den Autoren mit ihren exzellenten Beiträgen:

Frau Dr. Margherita Pedroli - Terrasini / Sizilien             

Zwei Riesen in Sachen Recht – Differenzen und Analogien

 

Prof. Dr. Emanuele Appari - Germanist u. Sprachwissenschaftler Universität Palermo / Sizilien 

Friedrich II. – Kaiser zweier Welten

 

Prof. Dr. Uta Seewald-Heeg - Hochschule Anhalt, Vorsitzende der „Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft“ Köthen

Erlebbare Sprachgeschichte auf der Straße der deutschen Sprache

 

Vert. Prof. PD Dr. phil. habil. Jörn Weinert – Germanist, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 

Ein goldenes Buch, ein Rebhuhn, ein interaktives Kunstprojekt und die Folgen – Mittelalter-Rezeption im ländlichen Raum

 

Erich Reichert – Vorsitzender Förderverein Eike von Repgow e.V. Reppichau                                       

Reppichau und der Förderverein Eike von Repgow e.V.          

 

Frau Dr. Margherita Pedroli hat in ihrem Buchbeitrag die beiden historischen „Riesen in Sachen Recht“, das Römische Recht und den Sachsenspiegel fantastisch, spannend und erlebbar nebeneinander gestellt; Gegensätze und Gemeinsamkeiten erklärt. Diese beiden Riesen des Rechts und deren Verfasser haben aber auch zu unterschiedlichen Zeiten existiert. Der alte Riese, das Römische Recht, stammte bereits aus der Antike, 451 v.Chr. und der jüngere Riese, der Sachsenspiegel aus dem Spätmittelalter, der um 1220-1235 entstanden ist. Also liegen zwischen den Autoren in Rom und unserem Eike von Repgow knapp 1700 Jahre. Wenn man so will, kann man auf Grund der Zeitspanne sagen, dass das Römische Recht schon immer als geschriebenes Recht vorhanden war und der Sachsenspiegel das erste Buch war, in dem erstmalig das Gewohnheitsrecht der Deutschen schriftlich festgehalten wurde. Sein Verfasser war Eike von Repgow, ein sächsischer Ritter, der in unserem Dorf Reppichau lebte und wirkte.

Prof. Emanuele Appari schreibt das Vorwort und einen Beitrag über Friedrich II., dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Er war der Kaiser, der zu Eikes Lebzeiten in der Verantwortung stand und auch ein Kaiser von großer Ausstrahlungskraft und Schaffensfreude. Er erhielt den Beinamen „Stupor Mundi“, das Staunen der Welt. Friedrich II. stammte aus dem Haus der Staufer, er war der Enkel Kaiser Barbarossas, Sohn von Kaiser Heinrich des VI. und seine Mutter die Königin Konstanze von Sizilien. Freuen Sie sich auf den Beitrag und lesen Sie über seine außerordentliche Lebensleistung. Zweimal wurde der Kaiser durch den Papst exkommuniziert und man bezeichnet ihn auch als Friedenskaiser.

Frau Prof. Seewald-Heeg von der Fachhochschule Anhalt und Vorsitzende der „Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft“ Köthen widmete Ihren Beitrag der neuen Ferienroute „Straße der deutschen Sprache“. Diese touristische Route verbindet sprachgeschichtlich bedeutende Orte in den Ländern Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Nordbayern. Zur Zeit sind es bereits 26 Städte und Gemeinden, wo man auf den Spuren berühmter Dichter und Denker wandeln kann. Frau Prof. Seewald-Heeg stellt in unserer Broschüre Reppichau mit Eike von Repgow und Köthen mit Fürst Ludwig, der 1617 die erste deutsche Sprachgesellschaft gründete, vor. Der Sachsenspiegel ist nicht nur das bedeutendste Rechtsbuch des Hochmittelalters, sondern auch das älteste Sprachdenkmal deutsche Prosa.

Prof. Weinert gibt uns Auskunft über das Wappen der Familie Eike von Repgow, dem Rebhuhn. Die sächsische Ritterfamilie kam Anfang  12 Jh. in das damalige Sorbengau Serimunt im Zuge der deutschen Besiedlung in das heutige Dorf Reppichau. Das Gau Serimunt war das Gebiet, gelegen zwischen der Elbe, Mulde, Fuhne und Saale. Das Schild der Ritterfamilie zeigt das Rebhuhn und ist seit dem Jahr 1407 bezeugt. Hochinteressant ist auch die Aussage von Jörn Weinert, dass im Nachbardorf Chörau die Reppichauer und die Einwohnerschaft umliegender Orte den sogenannten Zehnten „nach Sitte der alten Slawen“ abzuliefern hatten.

Beendet wird unser kleines Büchlein mit einem Überblick über unser Kunstprojekt Sachsenspiegel. Hier beschreibt unser Vorsitzender Erich Reichert die einzelnen Themenfelder und Anlaufpunkte vom Informationszentrum „Spegel der Sassen“, dem Ausstellungsraum Kaiser und Papst, dem Gerichtsplatz, Lutherplatz und vieles andere mehr.